Was hilft bei Seekrankheit? Tipps, Mittel und Vorbeugung

Seekrankheit, oft auch Reisekrankheit genannt, entsteht durch widersprüchliche Signale, die das Gehirn erreichen. Das Gleichgewichtsorgan nimmt die Schaukelbewegungen eines Schiffs wahr, während die Augen eine ruhige Umgebung suggerieren. Diese Diskrepanz führt zu Beschwerden wie:

  • übelkeit,
  • schwindelgefühl,
  • erschöpfung.

Besonders bei heftigem Seegang wird das Unwohlsein meist noch intensiver. Der Grund dafür ist eine Überreaktion des Körpers auf die Bewegungsreize. Die auftretenden Symptome können dabei mitunter mehrere Tage andauern.

Typische Symptome der Seekrankheit erkennen

Typische Anzeichen der Seekrankheit umfassen Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Schwindel.

  • müdigkeit und appetitlosigkeit,
  • hitzewallungen oder verstärktes schwitzen,
  • landkrankheit nach der rückkehr an land – ein gefühl, als würde der boden weiterhin schwanken.

Diese Symptome entstehen durch widersprüchliche Signale zwischen dem Gleichgewichtssinn und den visuellen Eindrücken.

Wie kann man Seekrankheit vorbeugen?

Um Seekrankheit vorzubeugen, gibt es einige einfache Schritte, die Abhilfe schaffen können:

  • eine leichte Kost ist ratsam, da sie den Magen schont und Übelkeit vorbeugt,
  • auf histaminreiche Nahrungsmittel wie Thunfisch, Salami oder gereiften Käse sollte man verzichten, da diese die Beschwerden verschlimmern könnten,
  • es ist besser, auf Alkohol zu verzichten, da er den Körper zusätzlich belastet.

Auch ausreichender Schlaf vor und während der Reise ist von Bedeutung. Ein ausgeruhter Körper kann sich besser gegen Unwohlsein behaupten. Während der Fahrt sollte man darauf verzichten, ein Buch zu lesen oder längere Zeit auf einen Bildschirm zu schauen, denn das könnte die widersprüchlichen Sinneseindrücke verstärken und das Unbehagen fördern. Frische Luft hingegen wirkt oft wohltuend und kann dazu beitragen, unangenehme Gerüche weniger störend wahrzunehmen.

Es lohnt sich außerdem, Zeit an Deck zu verbringen und den Blick auf den Horizont zu richten. Dies hilft dabei, die Reize besser in Einklang zu bringen und das Gleichgewichtssystem zu beruhigen. Wer diese Ratschläge beherzigt, erhöht seine Chancen erheblich, Seekrankheit gar nicht erst entstehen zu lassen oder zumindest deutlich abzumildern.

Die richtige Kabinenwahl: Warum mittschiffs am besten ist

Die richtige Kabine an Bord eines Schiffs zu wählen, ist entscheidend, um Seekrankheit vorzubeugen. Besonders empfehlenswert sind Unterkünfte in der Mitte des Schiffs, da sie dank ihrer stabileren Lage den Bewegungen des Seegangs am besten trotzen. Am Bug und Heck hingegen sind die Schwankungen wesentlich stärker spürbar, während sie im mittleren Bereich deutlich gedämpfter ausfallen – ein Vorteil, der auf physikalischen Gegebenheiten beruht.

Eine zentral gelegene Kabine bietet nicht nur mehr Stabilität, sondern sorgt auch für eine angenehmere Reise. Gerade bei rauer See profitieren Passagiere von der ruhigeren Lage in diesem Bereich. Menschen, die empfindlich auf Bewegungen reagieren oder bereits Erfahrungen mit Seekrankheit gemacht haben, sollten daher bei der Auswahl ihrer Kabine diese Option bevorzugen.

Neben der Position spielt auch das Deckniveau eine wesentliche Rolle:

  • auf unteren Decks sind die Bewegungen meist weniger intensiv,
  • auf oberen Etagen des Schiffs hingegen sind sie stärker spürbar,
  • kombiniert eine Kabine mittschiffs und auf einem unteren Deck die Vorteile.

Wer also eine Kabine wählt, die sowohl mittschiffs als auch möglichst tief im Schiff liegt, schafft optimale Voraussetzungen für eine entspannte und beschwerdefreie Kreuzfahrt.

Natürliche Mittel gegen Seekrankheit

Natürliche Lösungen gegen Seekrankheit bieten eine sanfte Alternative zu chemischen Mitteln. Besonders hervorzuheben ist Ingwer, der nicht nur Übelkeit mindert, sondern auch den Magen beruhigt. Dabei lässt er sich vielseitig einsetzen – ob frisch gekaut, als wohltuender Tee oder in praktischer Tablettenform.

  • frisch gekaut,
  • als wohltuender Tee,
  • in praktischer Tablettenform.

Auch Minzöl hat sich als wirkungsvolles Hausmittel bewährt. Das Einatmen des aromatischen Öls wirkt entspannend und hilft gegen Schwindelgefühle. Kräutertees wie Fenchel- oder Kamillentee sind ebenfalls eine gute Wahl, da sie den Magen beruhigen und gleichzeitig gut verträglich sind. Eine weitere einfache Möglichkeit bieten zuckerfreie Bonbons. Diese regen die Speichelproduktion an, was das unangenehme Gefühl im Magen lindert. Solche natürlichen Ansätze eignen sich besonders für Menschen, die auf Nebenwirkungen von Medikamenten verzichten möchten.

Welche Medikamente helfen bei Seekrankheit?

Medikamente wie Antihistaminika und Scopolamin sind bewährte Mittel gegen Seekrankheit. Während Antihistaminika, die in Form von Tabletten oder Kaugummis erhältlich sind, dabei helfen, Übelkeit und Schwindel zu lindern, wirkt Scopolamin beruhigend und reduziert den Brechreiz. Dieses wird häufig als Pflaster angewendet.

Beide Wirkstoffe können jedoch Nebenwirkungen wie Müdigkeit hervorrufen. Daher ist es ratsam, die Packungsbeilage sorgfältig zu studieren. Um die bestmögliche Wirkung zu erzielen, empfiehlt es sich, das Präparat schon vor Beginn der Reise einzunehmen.

Antihistaminika und ihre Wirkung

Antihistaminika blockieren die Wirkung von Histamin, einer Substanz, die Übelkeit hervorrufen kann. Sie gehören zu den beliebtesten Mitteln gegen Seekrankheit und sind sowohl in Form von Tabletten als auch als Kaugummis erhältlich. Durch das Hemmen von Histamin bekämpfen sie nicht nur Übelkeit, sondern lindern auch Schwindel, der durch Bewegungsreize ausgelöst wird.

Diese Arzneimittel haben eine beruhigende Wirkung auf das zentrale Nervensystem. Daher ist es ratsam, sie vor Reiseantritt einzunehmen. Allerdings können Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit oder verminderte Konzentrationsfähigkeit auftreten. Aus diesem Grund sollte man während der Anwendung auf anspruchsvolle Aufgaben wie das Fahren eines Autos verzichten.

  • sie sollten rechtzeitig vor dem Auftreten der ersten Beschwerden eingenommen werden,
  • sie helfen dabei, Übelkeit und Schwindel zu lindern,
  • ihre beruhigende Wirkung kann Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit verursachen.

Für Menschen, die frühzeitig gegen Seekrankheit vorgehen möchten, sind Antihistaminika eine gute Wahl. Um mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auszuschließen, empfiehlt sich ein Beratungsgespräch mit einem Arzt oder Apotheker.

Scopolamin-Pflaster: Wann sie sinnvoll sind

Scopolamin-Pflaster sind eine ideale Lösung, wenn eine zuverlässige und langandauernde Linderung von Symptomen der Seekrankheit gefragt ist. Sie sind besonders hilfreich für Menschen, die stark unter Übelkeit und Erbrechen leiden und bei denen alternative Ansätze wie pflanzliche Präparate oder Antihistaminika nicht ausreichend wirken. Das Pflaster wird einfach hinter dem Ohr auf die Haut angebracht und gibt den Wirkstoff über einen Zeitraum von bis zu 72 Stunden kontinuierlich ab.

Der enthaltene Wirkstoff Scopolamin hat eine beruhigende Wirkung auf das zentrale Nervensystem, indem er die Übertragung von Signalen blockiert, die Übelkeit und Erbrechen auslösen. Um die volle Wirksamkeit sicherzustellen, sollte das Pflaster idealerweise mindestens vier Stunden vor Reiseantritt aufgeklebt werden. Dies macht es besonders praktisch für längere Reisen wie Kreuzfahrten oder bei unvorhersehbarer Wetterlage auf See.

Wie jedes Medikament kann auch dieses Nebenwirkungen mit sich bringen:

  • trockenheit im Mund,
  • gefühl der Schläfrigkeit,
  • andere individuelle Reaktionen.

Daher empfiehlt es sich, vor der Anwendung Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker zu halten, insbesondere bei chronischen Erkrankungen oder während einer Schwangerschaft. Eine genaue Dosierung sowie die richtige Handhabung des Pflasters sind entscheidend, um Sicherheit und Effektivität zu gewährleisten.

Effektive Techniken zur Linderung von Seekrankheit

Um die Beschwerden der Seekrankheit zu mildern, stehen einige einfache und effektive Maßnahmen zur Verfügung:

  • frische Luft auf Deck und ein konzentrierter Blick auf den Horizont tragen dazu bei, die Sinne ins Gleichgewicht zu bringen,
  • eine entspannte Position einnehmen, wie flach auf dem Rücken liegen und die Augen schließen, fördert oft das Wohlbefinden,
  • schwere oder ungewohnte Speisen vermeiden, da sie den Magen zusätzlich strapazieren können.

Stattdessen bieten sich Ingwerpräparate oder spezielle Kaugummis für Reisekrankheit an. Diese natürlichen Helfer beruhigen den Magen auf sanfte Weise und lindern das Unwohlsein schnell und effektiv.

Wann sollte man einen Schiffsarzt aufsuchen?

Falls die Symptome der Seekrankheit trotz vorbeugender Maßnahmen wie Medikamenten, Akupressur oder natürlichen Heilmitteln nicht nachlassen, ist es ratsam, den Schiffsarzt zu konsultieren.

Insbesondere bei:

  • intensiver Übelkeit,
  • Kreislaufstörungen,
  • wiederholtem Erbrechen.

sollte medizinische Unterstützung in Anspruch genommen werden. Über die Rezeption des Schiffes können Gäste das Bordhospital kontaktieren, wo der Arzt weitere Medikamente bereitstellt und sich um die Behandlung kümmert. Ein rechtzeitiger Arztbesuch hilft, mögliche Komplikationen zu vermeiden und sorgt dafür, dass die Reise sicher fortgesetzt werden kann.